Themenwoche Diversity am Institut für Medienkultur und Theater (SoSe 2018)
Das Institut für Medienkultur und Theater lädt alle Interessierten zum gemeinsamen Nachdenken und Diskutieren über Diversität ein!
Im Sommersemester 2018 steht die Themenwoche des Instituts für Medienkultur und Theater im Zeichen der Diversität. Zwischen 18. und 22. Juni veranstalten wir ein breites und vielfältiges Programm zu den Themen Diversität, Medien und Medienwissenschaft. Wir laden alle Interessierten ein, kritisch über Medien nachzudenken und gemeinsam über medientheoretische sowie gesellschaftspolitische Aspekte von Heterogenität und Vielfalt zu diskutieren. Unter der interdisziplinären Perspektive der Diversity Studiesgeraten so nicht nur (mediale) Stereotypisierungen sowie normative Klassifizierungen in den Blick, sondern auch unterschiedliche Formen und Ausprägungen hegemonialer Ausschließungs- und Machtstrukturen. Ein besonderes Augenmerk soll hierbei auf das Konzept der Intersektionalität, also auf das diskursive Ineinandergreifen und Zusammenwirken gesellschaftlich konstruierter identitäts- und differenzstiftender Kategorien wie Geschlecht, Körper, Sexualität, Alter, Klasse, Nationalität, Dis/Ability, Religion oder Ethnizität gelegt werden.
Die Themenwoche des Instituts schließt an die 4. Diversity-Woche der Universität zu Köln an, welche gemeinsam vom Prorektorat für Diversität und Gleichstellung und dem Referat Gender & Diversity Managementunter dem Motto "Du machst den Unterschied!" veranstaltet wird.
Neben unterschiedlichen Lehrveranstaltungen, die Dozierende in dieser Woche einem allgemeinen Publikum öffnen, und impulsgebenden Vorträgen rund um das Thema Diversity gehören auch Videoscreenings, Filmabende, Diskussionsrunden, eine Lecture Performance und eine Poster-Ausstellung zum Programm.
Das Programm der 4. Diversity-Woche der Universität zu Köln ist online einsehbar unter:
https://www.portal.uni-koeln.de/12304.html
Programm der Themenwoche am Institut für Medienkultur und Theater finden Sie im Flyer und kommentiert in der nachfolgenden Übersicht:
Montag, 18. Juni 2018
12.00 - 13.30h: T. Sofie Taubert: Medienanalyse Klang: diversity and determinations of sound
Typ: Vorlesung, Leitung: Tanja Weber
Ort: Hörsaal B
Beschreibung:
Der Vortrag widmet sich im Rahmen der Einführung in die Medienanalyse dem Thema Klang. Es werden Begrifflichkeiten zur Analyse von Inzidenzmusik eingeführt ebenso wie für nicht-diegetische Musik in Theater, Film und Videospiel. Ein besonderer Fokus liegt auf dem Einsatz von Klang zur Charakterisierung von sozio-kulturellen oder geschlechtlichen Identitäten. Klang - Geräusch, Stimme und Musik umfassend – wird dabei zur Bildung von Stereotypen instrumentalisiert, wie er feste Kategorien gleichzeitig unterlaufen kann.
Das Klangideal und –vorstellungen stets dem historischen Wandel unterliegen und auf einem kulturellen Konsens beruhen wird im zweiten Teil der Vorlesung anhand der Stimmideale in der Oper des 17. und 18. Jahrhunderts erörtert.
14.00 - 15.30h: Feeling Other. Rassismus und Sexismus in GET OUT
Typ: Seminarsitzung, Leitung: Peter Scheinpflug
Ort: S 56 (Philosophikum)
Beschreibung:
Jordan Peeles GET OUT wurde 2017 zu einem Überraschungshit, den das Publikum ebenso wie die Kritik dafür lobte, dass er das Publikum geradezu schmerzhaft miterleben lässt, welche Diskriminierungen, Gewalt und Ängste Schwarze in den USA tagtäglich erleiden. Der Film wurde als Aufschrei aufgefasst, der das Publikum den alltäglichen Rassismus spüren lässt und zugleich über alltägliche Mechanismen der Diskriminierung aufklärt. Allerdings wurde der Film auch kontrovers diskutiert, da ihm einerseits umgekehrter Rassismus, da alle Weißen im Film böse dargestellt werden, und andererseits Sexismus vorgeworfen wurde, da überaus konservative Stereotype von dämonisierter weiblicher Sexualität in Szene gesetzt würden.
In der Sitzung wollen wir zweierlei leisten: Erstens werden wir den Film eingehend analysieren und diskutieren, inwiefern er sich zwar von rassistischen Konventionen des US-Mainstream-Films absetzt und ob er dennoch sowohl rassistisch als auch sexistisch ausfällt. Zweitens werden wir die übergeordneten Fragen diskutieren, ob und, wenn ja, wie Filme Diskriminierungserfahrungen einem heterogenen Publikum erfahrbar machen können und ob sie damit einen Beitrag zur Bekämpfung von Diskriminierung leisten können.
Die Sitzung steht allen Studierenden der Medienkulturwissenschaft offen. Wenn Sie teilnehmen wollen, dann (a) sichten Sie, bitte, den Film vorab – den Film finden Sie im Filmapparat in der Institutsbibliothek – und (b) recherchieren Sie Kritiken und Positionen zum Film unter besonderer Berücksichtigung von Rassismus und Sexismus.
16.00 - 17.30h: MY CURIOUS DOCUMENTARY – Theater und das autistische Spektrum
Typ: Screening, Leitung: Sascha Förster
Ort: Hörsaal XVIII (Hauptgebäude)
Beschreibung:
Die Dokumentation MY CURIOUS DOCUMENTARY (2015) gibt einen Einblick in die darstellerische Arbeit an der Inszenierung "The Curious Incident of the Dog in the Night-Time" am National Theatre London, deren Hauptfigur ein Junge auf dem autistischen Spektrum ist. Ebenso erzählt die Dokumentation von einer Gruppe Jugendlicher auf dem Spektrum, die eine Aufführung der Inszenierungen besuchen, und berichtet von den Herausforderungen, die solch ein Besuch für die Jugendlichen darstellt. Als Einführung in die Dokumentation wird ein Vortrag der Medizinischen Fakultät (angefragt) über das autistische Spektrum informieren.
16.00 - 17.30h: Gewaltrezeption als Protest? Zur Kanon- und Gewaltdebatte in Film- und Medienkulturwissenschaft
Typ: Seminarsitzung, Leitung: Peter Scheinpflug
Ort: S 56 (Philosophikum)
Beschreibung:
In dieser Sitzung wollen wir einen selbstkritischen Blick auf die Kanon- und Gewaltdebatte in der aktuellen Filmwissenschaft werfen: Ausgangspunkt ist die Nobilitierung von zuvor als minderwertig belächelten oder als gewaltverherrlichend und ‚pervers‘ verurteilten Genres wie dem Horrorfilm, dem Actionfilm oder dem Exploitationfilm durch eine Gruppe ‚junger Wilder‘ der Film- und Medienwissenschaft. Zum einen erhoben sie mit ihren medien- und kulturwissenschaftlichen Lektüren von solchen Filme Kritik am Kanon hinsichtlich der Fragen, wer nach welchen Kriterien einem Film einen kulturellen Wert zuschreibt sowie ihn dem Kanon zuordnen darf und welche Tabuthemen im Kanon systematisch ausgeschlossen werden. Zum anderen ging es darum, zu zeigen, dass gerade die oft drastischen Inszenierungen gesellschaftliche Probleme wie Rassismus oder Sexismus maximal sichtbar machen und das Publikum gerade durch die Drastik der Inszenierung dazu aufgefordert wird, persönlich Stellung zu beziehen. Diese Position ist teilweise auch historisch daraus gewachsen, dass in Deutschland seit den 80er Jahren Filme einer massiven Selbstzensur durch die Produktions- und vor allem Verleihfirmen unterlagen, die von Fans der Filme als Bevormundung und Entmündigung Erwachsener angesehen wurde. Die Rezeption drastischer Filme wurde zum zivilen Ungehorsam und zum Protest gegen eine empfundene Fremdbestimmung stilisiert. In der Veranstaltung wollen wir diskutieren, ob diese Position als Kritik an herrschenden Vorstellungen und Kanones ernst zu nehmen ist oder ob es sich um eine ‚pubertäre‘ Geste der Rebellion handelt, die mit einem Kult der Männlichkeit einhergeht.
Dazu werden wir das Beispiel DER FLÜSTERNDE TOD (D/UK/RSR/ZA1976) des deutschen Schauspielers und Regisseurs Jürgen Goslar analysieren und diskutieren, der zu den rassistischen Filmen der 70er Jahre zu zählen ist, da er von der ‚gerechten‘ Rache eines weißen Farmers an afrikanischen Unabhängigkeitskämpfern erzählt, die als mordende und vergewaltigende Wilde gezeigt werden. Anhand des Films werden wir uns fragen, ob die Auseinandersetzung mit solchen Filmen tatsächlich produktiv ist für eine Film- und Kulturgeschichtsschreibung, die weder kontroverse kulturelle Artefakte noch Tabuthemen ausblendet, oder ob derartige Filme einen Exotismus bedienen, der seine Befriedigung in immer drastischeren Inszenierungen findet. Dabei werden wir auch diskutieren, ob Kanones heute wichtig oder hilfreich sind, inwiefern sie mit diskursiven Machtverhältnissen und Gewaltpraktiken einhergehen, die eine Diskussion von gesellschaftlich vorherrschenden Machtverhältnissen und Gewaltpraktiken unterbinden können.
Die Sitzung steht allen Studierenden der Medienkulturwissenschaft offen. Wenn Sie teilnehmen wollen, dann sichten Sie, bitte, den Film vorab – Sie finden ihn im Filmapparat in der Institutsbibliothek. Sie müssen keine Forschungsliteratur vorbereiten, da es in der Sitzung ein Referat geben wird, das Sie über zentrale Positionen zu dieser Debatte informiert.
16.00 - 17.30h: Comics und Disability Studies
Typ: Poster-Ausstellung, Leitung: Véronique Sina
Ort: Tagungsraum (Seminargebäude)
Beschreibung:
Vornehmlich in den USA und Großbritannien etabliert, beschäftigen sich die Disability Studies mit der diskursiven Hervorbringung sowie Aufrechterhaltung von ‚Behinderung’ in Gesellschaft, Kultur, Politik und Medien.
Die im Rahmen der Auftaktveranstaltung der Diversity-Woche präsentierten Poster wurden von Studierenden des Seminars "Comics und Disability Studies" entworfen. Die Poster nehmen (Re-)Produktionen der „Ver/Behinderung“ im Medium Comic in den Blick. Anhand ausgewählter Beispiele werden Strategien der Visualisierung und Narrativierung von ‚Behinderung’ sowie damit einhergehende hegemoniale Ausschluss-, Kategorisierungs- und Normierungsprozesse analysiert. Im Rahmen eines intersektionalen Ansatzes wird zudem ein besonderer Fokus auf die Verbindung und Wechselwirkung von ‚Behinderung’ mit anderen identitäts- und differenzstiftenden Strukturkategorien wie etwa Geschlecht, Sexualität, Alter, Klasse, Nationalität, Religion oder Ethnizität gelegt.
Dienstag, 19. Juni 2018
12.00 - 13.30h: Karin Michalski: „Feeling bad – what is it good for?“- Politische Gefühle, queere und künstlerische Interventionen*
Typ: Lecture Performance und Videoscreening, Leitung: Alisa Kronberger
Ort: Hörsaal XXIII (WiSo-Gebäude)
Beschreibung:
Unter dem Titel „Depression: What is it good for?“ fand 2004 eine Konferenz in Chicago statt, bei welcher ein vermeintlich privates und persönliches feeling bad (Sich-schlecht-fühlen) als Indikator für gegenwärtige politische Zustände und als Einstiegspunkt für ein alternatives politisches Denken diskutiert wurde. Bereits 2003 hatte ein Zusammenschluss aus Aktivist_innen, Künstler_innen und Wissenschaftler_innen unter dem Slogan „Depressed? It Might Be Political“ öffentlich in Pyjama und Bademantel auf die Verschränkung von individuellen Gefühlen mit neoliberalen Arbeits- und Lebensverhältnissen und kollektiven Machtstrukturen, wie sie sich in Trans- und Homophobie, Sexismus, postkolonialen Hierarchien und Rassismen niederschlagen, hingewiesen.
Ausgehend von THE ALPHABET OF FEELING BAD (2012, R: Karin Michalski), einem experimentellen Video-Interview mit Ann Cvetkovich, einer der wichtigsten Vertreter_innen der Feel Tanks möchten wir dessen queer-feministisch-politisches Potential diskutieren.
12.00 - 13.30h: Sascha Förster, Christiane König und Brigitte Weingart:'Andere‘ Geschichten
Typ: Vorlesung, Leitung: Sascha Förster
Ort: Aula 1 (Hauptgebäude)
Beschreibung:
Im Rahmen der Ringvorlesung Mediengeschichte werden drei Vorträge von Prof. Dr. Brigitte Weingart, PD Dr. Christiane König und Sascha Förster nach ‚anderen’ Formen der Mediengeschichtsschreibung suchen, die außerhalb des üblichen Kanons liegen oder sich nicht an linearen Zeitvorstellungen orientieren. In den Blick geraten somit Mikrogeschichten homosexueller Subkultur, Resonanzräume afroamerikanischer Geschichte in der Pop-Kultur und schwarze Umschreibungen von Zeitlichkeit und Zukunft.
14.00 - 15.30h: Kann Wissenschaft Diversity-Thematiken produktiv machen?
Typ: Diskussion, Leitung: Sascha Förster
Ort: Hörsaal XVIII (Hauptgebäude)
Beschreibung:
Kann Wissenschaft Diversity-Thematiken produktiv machen?
Seit über einem Jahr befindet sich das Institut für Medienkultur und Theater in einem konstanten Reflexionsprozess über Fragen der Re/Präsentation verschiedener, im Diskurs übersehener Perspektiven des „Anderen“. Im Rahmen der Themenwoche lädt die AG Diversity, die aus dem Academic-Citizenship-Prozess hervorgegangen ist, zu einer Diskussion, um zu überlegen, wie wichtig Diversity-Perspektiven für unser Curriculum und unsere Forschung sind – bzw. sein müssten. Die Diskussion wird Impulse der Vorträge zum Thema „‚Andere‘ Geschichten“ (19.6., 12.00 Uhr) aufgreifen.
16.00 - 18.30h: Felix T. Gregor: Verfluchte Frauen, verfluchte Medien. Technik/Körper des Unheimlichen im japanischen Horrorfilm | Sichtung: RINGU (Japan, 1998)
Typ: Impulsvortrag und Filmvorführung mit anschließender Diskussion, Leitung: Véronique Sina
Ort: Hörsaal XXV (WiSo-Gebäude)
Beschreibung:
Fernseher, Videorekorder, Mobiltelefone und das Internet sind jene dämonischen ‚Geistermedien‘ der Gegenwart, die in zahlreichen japanischen Horrorfilmen der letzten Jahre Angst und Schrecken verbreiten. Ausgehend von Freuds Überlegungen zum Unheimlichen, das für ihn eng gekoppelt ist mit dem Heimischen und dem Vertrauten, wird Felix T. Gregor in einem rahmenden Vortrag entlang von Fragen der Technizität und Viralität eine Einführung zu den geschlechtlich codierten Gespenstern moderner Medienwelten in bekannten Vertretern des modernen J-Horror-Films gegeben. Der Vortrag gibt wichtige Impulse für die anschließende Sichtung der japanischen Produktion RINGU (1998) sowie für die gemeinsame Diskussion der Frage nach der Verschränkung von Geister-, Medien- und Geschlechterdiskursen im populären Genre des Horrorfilms.
20.00 - 22.00h: Der andere Kanon – Filmabend der Fachschaft Medienkulturwissenschaft | Film: TAGE AM MEER (Argentinien, 2018)
Typ: Filmvorführung, Leitung: Alina Valjent
Ort: Hörsaal VIII (Hauptgebäude)
Beschreibung:
Frisch von ihrem Mann getrennt, macht Sofía mit ihren beiden Töchtern, Irina und Patchi, einen Ausflug in eine Kleinstadt am Meer. Die kleine Patchi sieht die Magie der Welt noch durch kindliche Augen und stürzt sich begeistert in Abenteuer. Ihre große Schwester Irina erlebt ihre erste Liebe mit der gleichaltrigen Marina, während Sofía zunächst ihr Gefühlschaos verarbeiten muss.
*Ein Film über das Freisein und das Suchen und Finden von Liebe sowie die Beziehung zwischen Mutter, Tochter und Schwester.*
Die Regisseurin Nadia Benedicto wurde 1986 in Comodoro Rivadavia in Argentinien geboren. Mit 18 zog sie nach Buenos Aires um an der Universidad del Cine Kamera zu studieren. Während dieser Zeit war sie die Autorin und Regisseurin mehrerer Kurzfilme wie LIKE A WARRIOR oder THE LAST STOP und drehte ihren ersten mittellangen Film HER SKIN WAS PINK. TAGE AM MEER ist ihr Langfilmdebüt.
Mittwoch, 20. Juni 2018
12.00 - 13.30h: Shakespeare on Trial
Typ: Seminarsitzung, Leitung: Jenny Sager
Ort: S 56 (Philosophikum)
Beschreibung:
The debate around whether Shakespeare and other classics should be replaced in classrooms, universities and theatres is currently raging. Can Shakespeare’s plays be used to promote equality and diversity? Or is Shakespeare just another long-dead white male?
COURT OF INQUIRY:
Supposition: William Shakespeare’s plays are profoundly racist, homophobic, sexist and discriminatory towards people with disabilities.
Procedure: Dr Jenny Sager will take the role of the accused William Shakespeare (complete with false beard, ruff and tights, etc.). One half of the room will act as the prosecuting lawyers, the other half will act as the defence lawyers. Each lawyer, has ten minutes to question Mr William Shakespeare. To make your case as strong as possible, use evidence from the plays, criticism and performance to support your assertions. At the end of the proceedings, a student jury will make their final ruling.
Shakespeare lovers and haters all welcome. The hearing will take place on Wednesday 20th June from 12 noon until 1.30 pm on the ground floor of the Philosophy building in seminar room S56.
The trial will take place in the English language as Mr Shakespeare has only “small Latin and less Greek” and really very poor German.
14.00 - 15.30h: Queere Blicke im Kino
Typ: Seminarsitzung, Leitung: Dennis Göttel
Ort: S 26 (Seminargebäude)
Beschreibung:
Die Veranstaltung ist eine Sitzung des Seminars "Neuere Positionen zur Kritischen Theorie technischer Bildmedien". Grundlage der Sitzung ist ein Text der Filmwissenschaftlerin Miriam Hansen: "Pleasure, Ambivalence, Identification: Valentino and Female Spectatorship" (1986), der sich mit dem Starkult um den Schauspieler Rudolph Valentino befasst, der im Kino der 1920er Jahre zu einem erotischen Blickobjekt wurde. Dies durchbrach die hegemoniale virile Blickstruktur des Kinos und eröffnete weibliche und queere libidinöse Besetzungen.
18.00 - 20.00h: Véronique Sina: Comics und Intersektionalitätsforschung. Über das Ineinandergreifen differenz- und identitätsstiftender Kategorien in der sequenziellen Kunst
Typ: Vorlesung, Leitung: Stephan Packard und Véronique Sina
Ort: Hörsaal I (WiSo-Gebäude)
Beschreibung:
Intersektionale Ungleichheitsforschung beschäftigt sich mit dem Ineinandergreifen diskursiver identitäts- und differenzstiftender Kategorien wie etwa Geschlecht, Klasse, Ethnizität, Religion oder Dis/Ability. Damit stellt das Konzept der Intersektionalität ein nützliches Instrument dar, um mediale (Re-)Produktionen hegemonialer Machtverhältnissen in den Blick zu nehmen. Ziel des Vortrags ist es, normativen Zuweisungen im Comic nachzugehen und ihre Repräsentation einer genauen Betrachtung sowie kritischen Analyse zu unterziehen.
Der Vortrag findet im Rahmen der interdisziplinären Ringvorlesung "Aktuelle Perspektiven der Comicforschung" statt.
Donnerstag, 21. Juni 2018
12.00 - 13.30h: "Die Industrie ist ethnisiert." & "Die Industrie ist durchgehend sexualisiert, und sie ist geschlechtsspezifisch organisiert.“ – John Caldwells dritte und vierte These zur Produktionsforschung in der Diskussion
Typ: Seminarsitzung,Leitung: Stefan Udelhofen
Ort: S 224 (Weyertal - Modulbau 1)
Beschreibung:
t.b.a.
20.00 - 22.00h: Der andere Kanon – Filmabend der Fachschaft Medienkulturwissenschaft | Film: TRÄUM WEITER (Schweden, 2018)
Leitung: Alina Valjent
Ort: Hörsaal VIII (Hauptgebäude)
Beschreibung:
Frisch aus dem Knast wird Mirja stürmisch von ihren Freundinnen empfangen. Die vier jungen Frauen aus einer Hochhaussiedlung am Stadtrand lassen sich von niemandem den Spaß am Leben nehmen und vor allem nicht vorschreiben, wie sie ihre Träume verwirklichen. Nur Mirja kommen langsam Zweifel, denn neben ihrer kranken Mutter muss sie sich auch noch um ihre kleine Schwester kümmern, die ausgerechnet eine Karriere als Beauty-Bloggerin im Sinn hat. Um allen gerecht zu werden, startet Mirja ein geheimes Projekt. Dabei lernt sie das Leben von einer ganz neuen Seite kennen.
*Rojda Sekersöz' Regiedebüt ist ein bunter und rebellischer Film über Freundschaft und Familie – und ganz nebenbei auch noch einer der besten Beiträge zum Thema „GirlPower“, der seit langem im Kino zu sehen war!*
Rojda Sekersöz ist 1989 in Stockholm geboren und aufgewachsen. Nach ihrem Studium am Dramatiska Institutet, der Universität für Film, Radio, Fernsehen und Theater in Stockholm, drehte sie einige Kurzfilme, darunter FAST (STUCK) oder JUNGFRUFÄRD (THE VOYAGE). TRÄUM WEITER ist ihr erster Langfilm, mit dem sie u.a. beim Schwedischen und Norwegischen Filmfestival und beim Duhok Filmfestival Auszeichnungen für den Besten Film entgegennehmen konnte. 2017 wurde Rojda mit dem prestigeträchtigen schwedischen Filmpreis “Guldbaggen” als Newcomerin des Jahres ausgezeichnet.