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Forschungsprojekt zur Formierung von audiovisueller Wahrnehmung durch Bühnenräume und –techniken im (Musik-)theater des 19. Jahrhunderts (Habilitations-Projekt).

Das Projekt setzt sich mit Szenografie und Bühnenmaschine im 19. Jahrhundert auseinander und untersucht, wie bestimmte visuelle Anordnungen die Formierung von Wahrnehmungsmustern maßgeblich beeinflussen. Methodisch ist dabei die Verbindung von szenischen und klanglichen Analyse-Parametern von zentraler Bedeutung. Die Plurimedialität der beteiligten Mittel wird dabei gerade auch im Hinblick auf die materiellen Bedingungen ihrer Herstellung untersucht. Ästhetische Ansätze werden mit medientechnologischen und soziokulturellen zusammengedacht. Gerade die Reibungen zwischen Theaterdiskurs und (materieller) Bühnenrealität werden dadurch beschreibbar. Es wird untersucht, wie in verschiedenen medialen Konstellationen bestimmte Praktiken von Raum- und Bildkonstruktion etabliert werden, gedacht ist zum Beispiel an Bewegungs- und Transparenzeffekte sowie Tiefenwirkungen. Die Bühne wird dabei neben populären optischen Apparaten und Mechanismen wie dem Guckkasten als Teil visueller Kultur verstanden. Die Verbreitung von Szenarien, konstituiert in Visualität, Materialität und Klanglichkeit, wird dabei anhand bestimmter Schlüsselszenen des Kernrepertoires untersucht, im Besonderen die Wolfsschlucht-Szene in „Der Freischütz“ (C.M. v. Weber), die Hexenküche in „Faust“ (Goethe) oder die Reise Hüons in „Oberon“ (C.M. v. Weber). Es sind gerade die außergewöhnlichen Szenen, in denen musikalische und visuelle Bewegung und ihre materiellen Bedingungen die künstlerischen Ambitionen der Zeitgenossen zum Ausdruck bringen. Oftmals sind diese Szenen nicht nur musikalisch und dramaturgisch paradigmatisch, sondern auch in ihrer Reflexion aktueller (medien-) technologischer Entwicklung.

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