Sommersemester 2020
Universität und Digitalisierung
Forschung und Lehre unter neuen Vorzeichen
Durch die Digitalisierung verändern sich die Rahmenbedingungen in Wirtschaft und Gesellschaft dramatisch: Zu diesen geänderten Rahmenbedingungen gehören die Ausbreitung von Smartphones in immer größeren Teilen der Bevölkerung, das mobile Internet, die große Verbreitung der sozialen Netze, das Internet of Things, Künstliche Intelligenz sowie preiswerte Möglichkeiten, große Mengen von Daten zu speichern und zu verarbeiten (Big Data) und die Überführung von Prozessen aller Art in Software. In dieser "schönen neuen Welt" müssen die Hochschulen ihren Platz finden. Verändern sich dadurch Lehre und Forschung? Wird in Zukunft anders publiziert? Wie geht Forschung mit dem Datenschutz und sensiblen personenbezogenen Daten um? Schafft Digitalisierung mehr Bildungsgerechtigkeit? Die Veranstaltungsreihe fragt danach, welche Auswirkungen diese Veränderungen auf das "Ökosystem" Hochschule haben. Durch die aktuelle Corona-Krise gewinnen diese Fragen noch zusätzlich an Aktualität.
Die Veranstaltungsreihe musste durch die Corona-Pandemie leider ohne Publikum stattfinden. Die Diskussionen wurden durch unseren Kulturpartner WDR 3 aufgezeichnet und können als Podcast nachgehört werden. Durch die aktuelle Corona-Krise gewinnen diese Fragen noch zusätzlich an Aktualität.
Die Reihe ist eine Kooperation der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln, der Plattform Medienapokalypsen am Institut für Medienkultur und Theater, dem Institut für Digital Humanities, dem Center for Data and Simulation Science, dem Zentrum für LehrerInnenbildung und dem Professional Center.
[Podcast zum Nachhören] Bibliothek und Big Data – Wie digitalisiert sich die universitäre Forschung?
Diese Veranstaltung musste aufgrund der Corona-Situation ohne Publikum stattfinden. Dis Diskussionsrunde wurde durch unseren Kulturpartner WDR3 aufgezeichnet und kann als Podcast nachgehört werden.
WDR 3 Forum als Podcast zum Nachhören
Bisher war die Bibliothek das „Labor der Geisteswissenschaften“. Bücher und Zeitschriften waren die entscheidenden Wissensträger für die Fortschritte, die wissenschaftliche Forschung hervorbrachte. Eine wesentliche Konsequenz der Digitalisierung ist die Datafizierung: alle Phänomene dieser Welt, Bücher, Körpersymptome, Musik, Bilder, Messergebnisse von Klimaentwicklungen und vieles mehr lassen sich in Daten umwandeln, mit Software-Algorithmen prozessieren und so auf Muster untersuchen. Cloud Computing stellt Rechenleistung in bisher unvorstellbaren Ausmaß zur Verfügung. Diese Phänomene ermöglichen Forschenden einen neuartigen Zugriff auf die Welt. Die Podiumsdiskussion geht der Frage nach, wie tiefgreifend der Wandel in der wissenschaftlichen Forschung tatsächlich ist: Hat Digitalisierung tatsächlich die wissenschaftlichen Paradigmata verändert oder stellt sie „nur“ potentere technische Hilfsmittel zur Verfügung?
Es diskutieren:
- Herr Prof. Rudolf Mathar: Beauftragter für IT an der Universität zu Köln (CIO)
- Herr Prof. Andreas Speer: Professor für Philosophie, Direktor des Thomas-Institutes und des Cologne Center for e-Humanities sowie Prodekan für Forschung an der Philosophischen Fakultät der UzK
- Frau Prof. Juliane Fluck: Professorin „Informationsmanagement“ an der Landwirtschaftlichen Fakultät der Universität Bonn und Leitern des Bereiches "Wissensmanagement" an der Zentralbibliothek für Medizin (ZB Med)
- Herr Dr. Hubertus Neuhausen: Direktor der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln
[Podcast zum Nachhören] Dozierende, Seminare und Apps – Wie digitalisiert sich die universitäre Lehre?
Diese Veranstaltung musste aufgrund der Corona-Situation ohne Publikum stattfinden. Dis Diskussionsrunde wurde durch unseren Kulturpartner WDR3 aufgezeichnet und kann als Podcast nachgehört werden.
WDR 3 Forum als Podcast zum Nachhören
Es gibt das Bonmot, wenn Humboldt heute in einen Hörsaal käme, dann hätte sich die universitäre Lehre praktisch nicht verändert, außer dass es PowerPoint gibt. Andererseits gibt es eine Reihe von Initiativen wie das Hochschulforum für Digitalisierung, die sich um die Integration digitaler Werkzeuge in die Lehre an den Hochschulen bemühen. Unter Stichworten wie blended learning und massive open online courses gibt es eine Reihe von bemerkenswerten Konzepten zur digitalen Hochschullehre. Wie verändern die zahllosen digitalen Möglichkeiten – man denke nur an Kommunikations- und Unterhaltungsplattformen wie Facebook oder Youtube – analog zu unserem Alltagsleben das universitäre Leben und den Unterricht in den Hochschulen? Und wenn sie es nicht tun, warum nicht? Die Podiumsdiskussion führt verschiedene Ansichten über Fluch und Segen digitaler Lehre zusammen.
Es diskutieren:
- Frau Prof. Beatrix Busse: Prorektorin für Lehre und Studium an der Universität zu Köln; Professorin für Anglistik
- Herr Sebastian Hageneuer: Wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Archäoinformatik, Archäologisches Institut an der Universität zu Köln
- Dr. Alexandra Habicher: Leiterin des Bereichs Digitale Lehre am Zentrum für Lehrer*innenbildung an der Universität zu Köln
- Herr Prof. Aloys Krieg: Prorektor für Lehre RWTH Aaachen, Zukunftskonzept exzellente Lehre, blended learning
- Eugen Esman: Vorsitzender des AStA an der Universität zu Köln
[!ENTFÄLLT] Open Access und Open Data – verbindliche Standards für die Wissenschaft?
Die Podiumsdiskussion muss leider wegen verschärften Corona-Maßnahmen entfallen.
Während es für die wissenschaftlichen Bibliotheken selbstverständlich ist, ihre Bestände im Rahmen des Urheberrechts zu digitalisieren und frei im Internet zur Verfügung stellen, gibt es u.a. eine Reihe von Museen, die in dieser Frage zögerlich sind. Sie haben die Sorge, dass die Besucher nicht mehr ins Haus kommen, wenn alle Materialien im Internet verfügbar sind. Damit vergleichbar wird im Bereich der wissenschaftlichen Publikationen diskutiert, ob die Ergebnisse staatlich finanzierter Forschung ohne Zugangsbeschränkungen frei verfügbar sein sollen oder ob es im Sinne einer qualifizierten Qualitätskontrolle und redaktionellen Aufbereitung sinnvoll ist, dass wissenschaftliche Publikationen bzw. der Zugang zu ihnen bezahlt werden.
Die Podiumsdiskussion fragt, ob die Ergebnisse wissenschaftlicher Forschung und die Digitalisate wichtiger Exponate des kulturellen Erbes frei verfügbar sein sollten oder ob es gute Gründe gibt, sie zurückzuhalten.
Es diskutieren:
- Herr Prof. Peter Marx: Professor für Medienkultur und Theater und Direktor der Theaterwissenschaftlichen Sammlung an der Universität zu Köln
- Frau Dr. Anne Lipp : Leiterin Gruppe Wissenschaftliche Literaturversorgungs- und Informationssysteme der DFG
- Frau Dr. Sarah Mai-Dong: Medienwissenschaftlerin (Marburg), Gründerin der AG Open Media Studies der Gesellschaft für Medienwissenschaften
- Herr Jörg Limberg: Vizepräsident Europa von Elsevier
- Herr Prof. Gerard Meijer: Direktor am Fritz-Haber-Institut Berlin in der Max-Planck-Gesellschaft; ehem. Präsident der Radboud Universität Nijmegen
Veranstaltungszeit und -ort:
18.00 Uhr im Tagungsraum des Seminargebäudes der Universität zu Köln, Universitätsstraße 37, 50931 Köln
[Podcast zum Nachhören] Wissenschaftliche Forschung vs. Datenschutz: Wie sicher sind meine persönlichen Daten, wenn ich an einer Studie teilnehme?
Diese Veranstaltung musste aufgrund der Corona-Situation ohne Publikum stattfinden. Dis Diskussionsrunde wurde durch unseren Kulturpartner WDR3 aufgezeichnet und kann als Podcast nachgehört werden.
WDR 3 Forum als Podcast zum Nachhören
„Daten sind ein neuer Rohstoff, aber sie zirkulieren anders als Öl, Eisen und Geld. Das gilt nicht nur für die Geschäftsmodelle im Internet. Vielmehr stellen die neuen technischen Möglichkeiten der medizinischen Forschung große Mengen von Patientendaten zur Verfügung, die über die konkrete Behandlung der einzelnen Personen hinaus der medizinischen Forschung überaus nützlich sein können. Einerseits ist der Datenschutz eine der wesentlichen Errungenschaften im Leben demokratisch verfasster Gesellschaften, andererseits bietet ein möglichst uneingeschränkter Zugang auf Gesundheitsdaten und die Möglichkeit ihrer Verarbeitung durch Big Data-Verfahren der medizinischen Forschung und damit auch mittelfristig der Gesundheitsversorgung enorme Entwicklungsmöglichkeiten.
Dieses Spannungsfeld zwischen dem berechtigten Wunsch der Patienten nach dem Schutz ihrer persönlichen Daten und dem Potential für die wissenschaftliche Forschung, das sich in der gesundheitlichem Wohl von uns allen niederschlägt, lotet die Podiumsdiskussion aus.
Es diskutieren:
- Prof. Dr. Juliane Fluck, Professorin für Informationsmanagement an der Landwirtschaftlichen Fakultät der Universität Bonn
- Prof. Alexander Gerlach, Lehrstuhl für klinische Psychologie und Psychotherapie und Vorsitzender der Ethikkommission an der Humanwissenschaftlichen Fakultät der Universität zu Köln
- Prof. Ulrich Lang, Leiter des Regionalen Rechenzentrums an der Universität zu Köln
- Dr. Nadine Scholten, Institut für Medizinsoziologie, Versorgungsforschung und Rehabilitationswissenschaft (IMVR) der Humanwissenschaftlichen Fakultät und der Medizinischen Fakultät der Universität zu Köln
- Prof. Christiane Woopen, Professorin für Ethik und Theorie der Medizin an der Universität zu Köln und Direktorin des interfakultären Zentrums CERES (Cologne Center for Ethics, Rights, Economics, and Social Sciences of Health).
[Podcast zum Nachhören] Jederzeit Studieren – Ist digitale Lehre der Schlüssel für mehr Bildungsgerechtigkeit an Hochschulen?
Diese Veranstaltung musste aufgrund der Corona-Situation ohne Publikum stattfinden. Dis Diskussionsrunde wurde durch unseren Kulturpartner WDR3 aufgezeichnet und kann als Podcast nachgehört werden.
WDR 3 Forum als Podcast zum Nachhören
Kinder aus akademischen Haushalten studieren in Deutschland mit weit überdurchschnittlicher Wahrscheinlichkeit. Wer Kinder erzieht, be|hindert wird oder Arbeit und Studium verbinden will oder muss, steht in der Regel vor erheblichen Schwierigkeiten. Einmal eingeschrieben, brechen nach Berechnungen des Deutschen Zentrums für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) für das Jahr 2016 29% alle Studierenden im Bachelor ihr Studium ab; für die Masterstudiengänge wurden eine Abbruchquote von 15% an den Universitäten und von 19% an den Fachhochschulen ermittelt. Kann die universalisierende digitale Technologie den Zugang zu akademischen Kompetenzen und Abschlüssen verbessern? Oder führt sie neue Hürden ein?
Das Podium diskutiert, ob und wie digitale Lehre die Bildungsgerechtigkeit in Deutschland verbessern kann.
Es diskutieren:
- Frau Imke Ahlen: ehemalige AStA Vorsitzende und Studierende mit Kind an der Universität zu Köln
- Frau Myrle Dziak-Mahler: Geschäftsführerin des Zentrums für Lehrer*innenbildung an der Universität zu Köln
- Sylvia Heuchemer: Vizepräsidentin für Lehre und Studium an der Technischen Hochschule Köln
- Frau Dr. Ann-Kristin Kolwes: Projektkoordinatorin "Erste Generation Promotion Mentoring+" an der Universität zu Köln
- Herr Dr. Udo Kullik: Leiter Netzwerk Medien an der Humanwissenschaftlichen Fakultät der Universität zu Köln