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Fabrics in Motion. Mediality and Materiality of Textiles in Early 20th Century Film and Media Culture

Stoffe in Bewegung. Medialität und Materialität des Textilen in den Film- und Medienkulturen des frühen 20. Jahrhunderts

 

Interdisziplinäre Tagung: 31.5 – 2.6.2022, Universität zu Köln

Organisiert durch den Lehrstuhl für Kunst- und Mediengeschichte der Bildmedien:
Junior-Professorin Dr. Kristina Köhler, M.A. Bianka-Isabell Scharmann & M.A. Pia Bornus

Institut für Medienkultur und Theater & Kunsthistorisches Institut der Universität zu Köln

 

Ein wogender Rocksaum, wehende Schleier, das Flattern eines Segels im Wind: Gerade in frühen Filmen werden bewegte Stoffe häufig als eigenständige Schauwerte ausgestellt. So boten sich Filmvorführungen auch als Orte einer besonderen Materialkunde an – etwa, wenn durch den Einsatz von Zeitlupe sinnfällig wurde, dass sich Chiffon-Seide anders bewegt als grob gewebter Baumwollstoff; wenn die durch einen Windhauch bewegten Härchen eines Pelzkragens in der Großaufnahme geradezu haptisch hervorzutreten schienen.

Die Tagung nimmt bewegte Textilien in der Film- und Mediengeschichte des frühen 20. Jahrhunderts in den Blick und fragt nach deren medialen und ästhetischen, materiellen, ökonomischen und sozialen Konstellationen. Ausgangsthese ist, dass Stoffe um 1900 auf neuartige Weise «in Bewegung» erfahrbar werden. Dies reflektiert nicht nur Tendenzen der damaligen Mode – dynamischere Schnittführungen und die verstärkte Verarbeitung leicht-fließender Materialien, sondern spiegelt sich auch in den Medien und Künsten der Zeit, die die Bewegtheit von Stoffen ostentativ ausstellen.

Mit den «bewegten Stoffen» wählen wir bewusst einen Zugang, der quer zu etablierten Kategorien wie «Kostüm», «Kleidung» oder «Mode» verläuft. Dies soll zum einen erlauben, jenseits der symbolischen und sozialen Ordnungen von Kleidung nach den sinnlichen Angeboten bewegter Stoffe zu fragen und dabei sämtliche Textilien des Bildraums (als auch jene des Interieurs, Dekors und der Mise-en-Scène) in ihrem Zusammenspiel zu betrachten. Zum anderen möchten wir über diesen Zugriff dazu anregen, bewegte Stoffe in Filmen als Teil einer intermedialen Bild- und Bewegungskultur des frühen 20. Jahrhunderts zu reflektieren. Wie verhalten sich die bewegten Texturen in Filmen der 1900er bis 1930er Jahre zu den von flatternden Schleiern umspielten Frauenfiguren des Jugendstils, den wogenden Stoffbahnen von Serpentinentänzerinnen wie Loïe Fuller, den vom Wind aufgebauschten Kleidern früher Modefotografien oder zu impressionistischen Bildmotiven wie wehende Segel oder Wäscheleinen?

 

Die Teilnahme an der Tagung ist kostenlos.
Anmeldung bis 29. Mai 2022 an: fabrics-in-motionSpamProtectionuni-koeln.de

 

Die Tagung wird von der Fritz Thyssen Stiftung unterstützt.
Tagungssprachen sind Deutsch und Englisch.

 

Tagungsprogramm [PDF]